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Morbach-Hinzerath, St. Johannes der Täufer

Aus Alt macht Neu -

St. Johannes der Täufer in Morbach-Hinzerath

Heute stellen wir Ihnen den Hunsrückort Hinzerath, einen der 19 Ortsbezirke der Einheitsgemeinde Morbach, mit seinen beiden Kirchen St. Johannes der Täufer vor. Ja, Sie haben richtig gelesen - Hinzerath, ein Ort mit ca. 430 Einwohnern, verfügt tatsächlich derzeit über zwei katholische Gotteshäuser!

Wie in vielen Orten wurde die vorhandene Kirche, ein barocker Saalbau von 1669, in der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg offensichtlich als zu klein empfunden und war in keinem guten Zustand. So baute man 1958/59 eine überaus geräumige neue Kirche mit mehr als 300 Sitzplätzen fast in Sichtweite der alten Kirche, die ungenutzt stehen blieb. Hinzerath war immer “nur” Filiale von Bischofsdhron gewesen; die nach dem zweiten Weltkrieg gebildete Pfarrei Wederath-Hinzerath (1949 wurde in Hinzerath neben der Kirche sogar ein Pfarrhaus gebaut) wurde 2005 bereits wieder mit Bischofsdhron vereinigt.

Die ungenutzte alte Kirche von 1669 verfiel im Laufe der Zeit soweit, dass schließlich sogar der Abriss erwogen wurde. 1984 wurde die Kirche dann doch unter Denkmalschutz gestellt und eine erste Außenrenovierung 1988 sorgte für die Behebung der gröbsten Schäden.

Der Neubau von 1958/59, eine geräumige Halle, die bis heute genutzt wird, wirkt von außen sehr schlicht und eher verschlossen, im Inneren aber durchaus ansprechend. Dazu trägt sicher die umfangreiche Verglasung bei, die Kunstmaler Bettendorf konzipierte und die Firma Kaschenbach (Trier) ausführte. Auf der Website der Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jahrhunderts e.V. ist sie dokumentiert.

Vor ungefähr zehn Jahren stellte sich heraus, dass umfangreiche Baumaßnahmen auch bei der “neuen” Kirche absehbar und notwendig sind. Zwei Kirchen auf Dauer zu unterhalten, überfordert den Ort wie auch die Kirchengemeinde in Zeiten zurückgehender Zahlen bei Kirchenbesuchern und finanziellen Mitteln deutlich. Auch in der Kirche von 1669 sind nach 60jährigem Leerstand große bauliche Schäden selbst für den Laien sichtbar, verursacht durch Feuchtigkeit und Anobienbefall.

In einem jahrelangen und auch schmerzlichen Prozess wurde festgelegt, die Anstrengungen auf die Renovierung der alten Kirche zu konzentrieren und die “neue” Kirche aufzugeben, d.h. zu veräußern. Ein erster Schritt ist bereits getan, die Dachflächen von Alt St. Johannes sind nun wieder in gutem Zustand. Trotzdem erfordert es gewaltige Anstrengungen, bis der Bau aus dem 17. Jahrhundert wieder nutzbar sein wird, Gottesdienste dort stattfinden und die Besucher sich an Hauptaltar, Kanzel und Emporenbrüstung, die aus der Erbauungszeit stammen, erfreuen können. In einem anderen Morbacher Ortsteil, in Wenigerath, steht übrigens eine fast baugleiche Empore, die vom selben Schreinermeister stammen dürfte!

Über die anstehenden Renovierungsmaßnahmen informieren die beiden verlinktenArtikel.

Über die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die die Renovierung fördert, sind auch direkt Spenden für die Renovierung der Kirche von 1669 möglich.

Hinzerath gehört ab dem 1. Januar 2022 zur neu gegründeten Pfarrei Vierzehnheilige Morbach, die von Pfarrer Michael Jakob geleitet wird. Neu St. Johannes ist zum Besuch und zum Gebet tagsüber grundsätzlich geöffnet.

Link zur "neuen" Kirche St. Johannes der Täufer (1958/59) in Morbach-Hinzerath auf Google Maps

 

Bildergalerie Morbach-Hinzerath, St. Johannes der Täufer