Damit Sie unsere Internetseite optimal nutzen können, setzen wir nur technisch notwendige Cookies. Wir sammeln keine Daten zur statistischen Auswertung. Näheres finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Morbach-Rapperath, "Großer Herrgott"

Der “Große Herrgott” von Morbach-Rapperath

Heute richtet sich unser Blick auf den „Großen Herrgott“ von Morbach-Rapperath, einen überlebensgroßen Kruzifixus. Das Dehio-Handbuch „Deutsche Kunstdenkmäler“ datiert die „bäuerlich-derbe“ Figur ins 17. Jahrhundert.

„Am unteren Ausgang des Dorfes Rapperath findet man inmitten einer mächtigen Baumgruppe, unmittelbar am Dhronufer gelegen, zwei kleine Kapellen. Das linke Heiligenhäuschen [bezeichnet 1741] beherbergt den „Großen Herrgott von Rapperath“. Der Körper des Gekreuzigten und das Kreuz sind aus einem Baumstamm herausgearbeitet. Die Arme sind an den Schultern eingefügt und am Querbalken befestigt. Die Gestalt ist in alten Farben am ganzen Körper naturgetreu bemalt. Das Werk gilt als einzigartiges Relikt mittelalterlicher, bäuerlich-religiöser Kunst des Hunsrücks.

Nach einer Überlieferung hat sich das Kruzifix ursprünglich in der Dorfkirche von Wirschweiler befunden. Nach der Einführung des evangelischen Glaubens hat man das Kreuz aus der Kirche entfernt. Lange Zeit wurde es als Bachsteg über den Altenbach genutzt. Die Bevölkerung musste in der Folgezeit viel Elend ertragen. Ein Bauer, der die Ursache erahnte, lud das Kreuz auf einen Ochsenkarren und jagte das Gespann davon.

An der Stelle, wo der Karren anhielt, wurde später das Kreuz aufgestellt und darüber eine Kapelle errichtet. Infolge einer Rinderpest im Jahre 1800 ziehen die Gläubigen der Pfarrgemeinde Rapperath und der umliegenden Orte seither jedes Jahr an Ostern in einer Prozession zum "Großen Herrgott" und erweisen dem Kreuz ihre Verehrung.“ (zitiert von der Homepage der Einheitsgemeinde).

Auch heute noch ist der "Große Herrgott" für die Pfarrei Am Haardtkopf St. Christophorus ein wichtiger Glaubensort. Nach dem Gottesdienst zum Palmsonntag erfolgt hier der traditionelle Schweigebußmarsch der Männer zum „Großen Herrgott“. Am Ostersonntag um 15.00 Uhr findet dann noch ein Gang der Zivilgemeinde zum Großen Herrgott statt.

Die jüngere Wegekapelle rechts neben dem „Großen Hergott“ ist ein kleiner Putzbau mit quadratischem Grundriß, segmentbogigem Eingang und flachem Zeltdach. Sie stammt vermutlich aus dem späten 19. Jahrhundert. Innen ist der Raum mit einem Kreuzgratgewölbe ausgestattet und beherbergt eine einfache Pietà.

Vor den Kapellen befindet sich das Kriegerdenkmal der damals selbständigen Gemeinde Rapperath für den Ersten Weltkrieg.

Link zum "Großen Herrgott" auf Google Maps

Bildergalerie Morbach-Rapperath, "Großer Herrgott"