- Artikel drucken Artikel drucken
- Fehler melden Fehler melden
Kultur und Konzerte -
Die Walholzkirche St. Matthias
Im romantischen Tal zwischen den Morbacher Ortsbezirken Hunolstein und Weiperath könnte man meinen, die Zeit wäre stehengeblieben: Kein Haus weit und breit, kein Strommast stört die Idylle …
Dort liegt die Walholzkirche St. Matthias.
Über 800 Jahre lang steht an dieser Stelle schon eine Kirche; datiert wird ihre Erbauung wegen ihres Patroziniums auf den Zeitraum zwischen 1130 und 1180, als die Matthiasverehrung im Bistum einen großen Aufschwung nahm. Erstmalig erwähnt wurde die Kirche aber erst 1228.
Aus der Erbauungszeit stammt vielleicht noch der untere Teil des schlichten romanischen Turmes. Als Ostturm diente er vielleicht mit seinem flachgedeckten Erdgeschoss als Chorturmkirche, an die dann später eine Kirche - 1760 in der heutigen Form als kreuzgewölbte Saalkirche mit dreiseitigem Chorschluss wiederhergestellt - angebaut wurde.
Zunächst Filiale von Berglicht (Pastoraler Raum Hermeskeil), wurde die Walholzkirche in der Taxa Generalis (Steuerliste) von 1330 als Pfarrkirche erwähnt. Im 17. Jahrhundert nach der Zerstörung der Burg Hunolstein und der damit zusammenhängenden Entvölkerung der umliegenden Dörfer verlagerte sich dann der pfarrliche Mittelpunkt nach Morscheid, und die Walholzkirche wurde von dort mitbetreut. 1803 wurde die Walholzkirche wieder selbständige Pfarrei für die Orte Hunolstein, Weiperath und Odert.
Nach dem Neubau einer prächtigen neogotischen Pfarrkirche in Hunolstein 1907 wurde die Walholzkirche funktionslos und verwahrloste im Laufe der Jahre.
Letztmalig erfolgte in den 90er Jahren eine großangelegte Renovierung, die maßgeblich durch die Initiative „Rettet die Walholzkirche“ im Hunsrückverein Morbach gefördert wurde. Seither dient die Kirche mit ihrer vorzüglichen Akustik hauptsächlich als Kultur- und Konzertkirche für den „Walholz-Konzert-Sommer“.
Gottesdienste finden nur sehr selten statt, beispielsweise kirchliche Trauungen oder Bittprozessionen aus den umliegenden Orten mit einem Abschlussgottesdienst dort am Vorabend von Christi Himmelfahrt, an dem wir die Kirche besuchten.
In der schönen Kirche geben die farblich kräftig gefasste Westempore mit Balusterbrüstung und die Kommunionbank einen Eindruck von der bauzeitlichen Ausstattung. Weiter ist noch ein schlichter, schmuckloser Taufstein aus dem 17. Jahrhundert vorhanden.
Schön, dass das alte geistliche Zentrum der umliegenden Orte ihren Bewohnern auch noch heute etwas wert ist! Auch auf der Seite der Pfarrei finden Sie Informationen zu dem altehrwürdigen Sakralgebäude.
Wenn Sie die Walholzkirche besuchen möchten, nehmen Sie Kontakt mit dem zuständigen Pfarramt der Pfarrei Vierzehnheilige Morbach auf:
Pfarrer Michael Jakob - Tel. (06533) 93290 oder per E-Mail an Michael.Jakob@bgv-trier.de
Besuchergruppen des Holzmuseums Welperath, die auch die Walholzkirche besichtigen wollen, wenden sich bitte an: Michael Pinter - Tel. (06533) 3159 oder info@hunsruecker-holzmuseum.de
Link zur Walholzkirche auf Google Maps