Bernkastel-Kues, OT Kues:Kapelle "Auf der Kejert"

Zentral in Alt-Kues, an der Einmündung der Pützstraße in die Kardinalstraße, steht eine offene Kapelle in Fachwerkbauweise, die eine barocke Kreuzigungsgruppe auf dem Jahr 1696 und einen gotischen ehemaligen Altartisch aus Sandstein mit reichem Blendmaßwerk aus dem Jahr 1528 beinhaltet.
Der zugehörige Eintrag in der Kulturdatenbank der Region Trier zitiert aus der „Chronik von Kues“ von Franz Schmitt (368-369) und dem Werk "Wegkreuze und Bildstöcke im Kreis Bernkastel" von Georg Jakob Meyer, Bl. 13:
"In der Altarpredella ist die Jahreszahl 1528, im Kreuzfuß die Jahreszahl 1696 und das Namen-Monogramm AR CR eingemeißelt. Es mag sich hier um die Anfangsbuchstaben des Ehepares handeln, das um 1698 das Kreuz renovieren ließ = 2 R an zweiter Stelle – Familienname. Leider gibt die Chronik den Namen nicht preis. Die Kreuzigungsgruppe aus gelbem Sandstein steht auf einem Altartisch aus rotem Eifelsandstein mit reichem Fischblasenblendwerk.
In dem viergeteilten Feld sind zu sehen die Insignien des
1) Kurfürsten Richard von Greiffenklau zu Vollrads (1511-31) – rotes Kreuz auf weißem Grund und goldene Lilienhaspel auf weißblauem Grund,
2) des Nikolaus Cusanus – roter Krebs auf goldenem Grund,
3) Wappen von Kurtrier, rot-weiß (links oben und rechts unten rotes Feld).
Die barocke Kreuzigungsgruppe soll früher einige Häuser tiefer „im Dorf“ beim Schlößchen in der Kardinalstrasse gestanden haben. Das Heiligenhäuschen inmitten des Dorfes Kues mit einem Altar aus Stein, einem großen Kruzifix und den Statuen Mariens und des hl. Johannes wurde im Jahre 1810 durch die Kirchenverwaltung der Gemeinde zu einem Spritzenhause überlassen. Nachdem die Gemeinde ein eigenes Spritzenhaus oberhalb des Churfürstlichen Zehnthauses an der Obergasse / Bistumsgasse hergestellt hatte, gab man 1864 auf Beschluss des Gemeinderates das Heiligenhäuschen an die Kirchengemeinde zurück. Nach Vogts ist die Altarpredella ein seltenes Werk der Spätgotik, aus der Kapelle des Hospitals oder seiner Filialkirchen stammend. Das Kreuz ist einer der vier früheren Fronleichnamsaltäre, die im Dorf am damaligen Prozessionsweg standen und an denen der Segen erteilt wurde.
Größe des Kreuzes : 235 cm (ohne Altar)
Größe des Altares : 100 X 135 cm
Größe der Kapelle : 470 cm Firsthöhe; 400 cm (Breite) 32 cm (Tief)."