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Morbach, OT Hunolstein:Kirche St. Johannes der Täufer

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Für den recht kleinen Morbacher Ortsteil Hunolstein stellt St. Johannes eine große Kirche dar!

Mit ungefähr 250 Einwohnern ist das Dorf Hunolstein einer der kleineren Ortsbezirke der 1974 gegründeten Einheitsgemeinde Morbach. Es ist bekannt für die Ruine der Burg Hunolstein; gegen 1190 erbaut, wurde die Burg nach Zerstörungen 1522 und später im Dreißigjährigen Krieg unbewohnbar.

Im Verhältnis zur Einwohnerzahl besitzt der Ort eine sehr stattliche, schöne Kirche in augenscheinlich gutem Bauzustand, die vermutlich jedem Bewohner einen Sitzplatz bieten könnte. Wie kam es zu deren Bau? 

Im Mittelalter war die im Tal zwischen Hunolstein und Weiperath gelegene und vom Hunolsteiner Friedhof aus zu sehende Walholzkirche die Pfarrkirche für die umliegenden Dörfer, zeitweise als Doppelpfarrei gemeinsam mit Morscheid.

In Hunolsteins Dorfmitte stand zu dieser Zeit eine wohl um das Jahr 1700 erbaute kleine Kapelle mit Dachreiter. Auf der schönen Homepage des Ortes findet sich eine Federzeichnung und ein Grundriss dieses untergegangenen Baus, der den Kapellen der Umgegend wie z.B. in Odert ähnelte.

1907 wurde diese Kapelle abgebrochen, zeitgleich erbaute man die heute noch vorhandene Kirche Johannes der Täufer nach Plänen von Regierungsbaumeister Leopold Schweitzer, Koblenz, in den Jahren 1907-09. In diesem Zusammenhang gründete man die Pfarrei Hunolstein neu, womit die Walholzkirche ihre Bedeutung verlor. Die Homepage der heutigen Pfarrei, auf der schöne Bilder der Hunolsteiner Kirche zu finden sind, berichtet dazu: „Am 18. August 1908 fand eine feierliche Grundsteinlegung statt. Die Konsekration der neuen Kirche wurde durch Bischof Michael Felix Korum am 27. Mai 1909 vorgenommen. Die Kosten für den Bau betrugen 49.683,67 M. (…) Hinzu kamen die Kosten für die Inneneinrichtung. Diese betrugen 32.694,47 M. und wurden durch Kirchenkollekten und zusätzliche Spenden aufgebracht.“

St. Johannes der Täufer ist ein heller, freundlicher Bruchsteinsaal im neogotischen Stil mit Fassadendachreiter, der außen ohne Verputz geblieben ist. Die vorderen zwei Joche sind querhausartig geweitet, was dem Raum eine großzügige Wirkung gibt; der Altarraum ist etwas eingezogen. Später wurde auf der Südseite des Gotteshauses ein Gebäude mit einem Pfarrsaal und einer neuen Sakristei angebaut. Der Besuch der Kirche ist lohnenswert - normalerweise ist die Kirche tagsüber geöffnet.

Die bereits oben erwähnte Hunolsteiner Homepage zeigt neben Bildern der Kirche auch Details (unter anderem Klangproben) zu den Glocken der Kirche. Die zwei kleineren der drei Glocken (Tonfolge h‘-d‘‘-e‘‘) stammen noch aus dem 14. Jahrhundert! 

Im Inneren sind die qualitätvollen neogotischen Ausstattungsstücke wie Hochaltar und Kanzel sowie die pneumatische Gerhardt-Orgel von 1910 mit 11 Registern bemerkenswert. Die recht einfachen Seitenaltäre aus dem 18. Jahrhundert wurden aus der Walholzkirche übernommen. Aufnahmen der originalen Verglasung aus dem Jahr 1907 finden sich auf der Homepage der Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jahrhunderts e.V.

Zum 1. Januar 2010 fusionierte die Pfarrei Hunolstein mit der Pfarrei Morscheid-Riedenburg zur neuen Pfarrei St. Laurentius Morscheid, die wiederum seit dem 1. Januar 2022 mit den Pfarreien St. Paulinus Bischofsdrohn und St. Anna Morbach zur neuen Pfarrei Vierzehnheilige Morbach verschmolz. Nach dem Weggang von Pfarrer Michael Jakob ist Dekan Peter Klauer ab dem 1. Juli 2024 Pfarrverwalter.

Link zu St. Johannes der Täufer Morbach-Hunolstein auf Google Maps

Adresse

Hunolstein
54497 Morbach-Hunolstein

Impressionen

11 Bilder