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Minheim:Pestkapelle

Minheim, Pestkapelle 13
Auch nach 280 Jahren war in Minheim die Dankbarkeit für eine überstandene Pestepidemie so groß, dass man 1989 diese Kapelle errichtet hat.

Die Pestkapelle Minheim dürfte einer der jüngsten Sakralbauten in unserem Pastoralen Raum sein, denn sie wurde erst 1989 von der auf einer Moselschleife gelegenen Gemeinde Minheim errichtet und eingeweiht.

Der Vorgängerbau war aus Dankbarkeit 1710-1718 im Ort von den Minheimer Bürgern gebaut worden, die die Pestepidemie 1700-1710 überlebt hatten. An der Klausener Straße gelegen, fiel er 1966 der Erweiterung dieser Kreisstraße zum Opfer.

Die Erinnerung an die Kapelle sowie die zugrunde liegende schwere Zeit scheint aber in der Gemeinde so prägend gewesen zu sein, dass man 23 Jahre nach Abbruch der ursprünglichen Kapelle 1989 den heutigen hübschen achteckigen Bruchsteinbau mit Schieferdach außerhalb der Ortslage „Auf der Lay“ - nahe der sogenannten Moselloreley (Naturdenkmal) - errichtete.

Die Lage ist atemberaubend schön; wenn man von Minheim aus zur Kapelle aufsteigt, bieten sich westwärts immer wieder tolle Aussichten auf Piesport; hier fällt der Bergrücken steil zur Mosel ab. Richtung Osten bieten sich ebenfalls Blicke zur Mosel, hier sind die Weinberge deutlich sanfter abfallend. Der gut 24 km lange Römersteig zwischen Trittenheim und Minheim führt den Wanderer unmittelbar an der Kapelle vorbei.

In der Kapelle selbst finden sich ein Relief der hl. Familie, um 1685; über der Tür eine Pietà, um 1780; weiterhin ein modernes Relief von Mutter Teresa, 1989 von Otmar Becker hergestellt.

Das dominierende Kreuz ist aus mehreren Teilen zusammengesetzt; der Schaft stammt in den unteren Teilen aus dem frühen 17. Jahrhundert (Kalkstein), darüber aus dem 18. Jahrhundert (Sandstein). Bekrönt wird er von einem Teil aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit einem gusseisernen Kreuz, ebenfalls aus dieser Zeit.

Lage der Pestkapelle auf Google Maps

Adresse

54518 Minheim

Impressionen

13 Bilder