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Erden:Waldkapelle

Erden01
Die spektakuläre, vollständige Ausmalung durch "Malerpastor" Christoph März macht die Erdener Waldkapelle zu etwas ganz Besonderem!

Wie der Name es treffend beschreibt, liegt die Waldkapelle oberhalb des Ortes Erden am Waldrand, mit schönem Blick auf die berühmten Weinlagen am gegenüberliegenden Moselhang. Sie ist der schmerzhaften Mutter Gottes geweiht (vgl. die Pietà-Darstellung als Altarbild) und über die gleich hinter dem Altarraum der Kirche bergan führenden Straße "Zur Kapelle" leicht erreichbar. Was macht diese Kirche zu einer absoluten Besonderheit in unserem Pastoralen Raum? 

Der 1922-23 unter Pfarrer Schütz von den Soldaten, die aus dem Ersten Weltkrieg 1914-18 glücklich heimgekehrt waren, erbaute kleine neoromanische Bau ist 1927 vom "Malerpastor" Christoph März aus Eschfeld (bei Arzfeld) ausgemalt worden. Wem dieser Name bislang kein Begriff war, der sollte schleunigst einmal in dieses Islekdorf fahren und sich die dortige Pfarrkirche St. Luzia, die der malende, dort tätige Pfarrer bildgewaltig mit über 1.000 Einzeldarstellungen vollständig ausgemalt hat, anschauen! Alternativen dazu bieten der Besuch einer schönen Homepage, die März' Werke zeigt, darunter neben der Pfarrkirche Eschfeld auch die große Kirche im saarländischen Wiebelskirchen, die jüngst renovierte Kapelle St. Apollonia in Wawern (Eifelkreis) - und eben der Besuch in der Waldkapelle Erden!

Die Malerei hat Pfarrer März in Secco-Technik mit Kalkfarben auf trockenem Putz ausgeführt und zeigt im unteren Bereich "einige zeitgenössische Darstellungen, während der obere Bereich historischen Bildern vorbehalten ist. Eine besondere Wirkung haben die der Schlichtheit des Baus angepassten klaren und einfachen Elemente" ("Christoph März, 1867-1931, Maler - Komponist - Pastor", herausgegeben von Karlheinz Weiß, 54. Veröffentlichung des Geschichtsvereins Prümer Land e.V.). Nach größeren Beschädigungen erfolgte 1980 eine umfangreiche Sanierung durch den Kunstmaler Follmann (Salmrohr), bei der mehrere Darstellungen leicht verändert wurden.

Thematisch erzählen die Hauptbilder an den Seitenwänden von Abschied und Rückkehr der (Erdener) Soldaten; die Erdener Dorfstraße mit der Pfarrkirche St. Anna und die Mosel sind im Hintergrund unschwer auszumachen. Die großen Darstellungen im Tonnengewölbe zeigen das Martyrium von Thyrsus (links) und Bonifatius (rechts), die Hauptmänner in der Thebäischen Legion waren. Diese legendäre Einheit hatte von Kaiser Maximian Ende des dritten Jahrhunderts den Befehl zur Christenverfolgung bekommen, wurde aber komplett hingerichtet, als die Ausführung dieses Befehls verweigert wurde. Bis zur Neumagener Märtyrerkapelle soll sich damals das Wasser der Mosel blutrot gefärbt haben. Der Altarraum zeigt Leiden und Tod sowie die Auferstehung Jesu.

Hervorragende detaillierte Aufnahmen der Ausmalung finden sich auf der oben schon angesprochenen Homepage. Neben der Waldkapelle befindet sich ein Obelisk, der von den Erdener Heimkehrern des Frankreichsfeldzuges 1870/71 zum Dank für ihre glückliche Heimkehr gestiftet worden war.

Lage der Waldkapelle auf Google Maps

Adresse

54492 Erden

Impressionen

14 Bilder