Oberhalb des Morbacher Ortsteils Haag befindet sich nahe einem 500 m über dem Meeresspiegel gelegenen Aussichtspunkt, der einen weiten Blick über die Hunsrücklandschaft bietet, eine kleine Marienkapelle. Sie wird von vielen Haagern gerne genutzt, um sich eine kleine Auszeit vom Alltag zu nehmen, still zu werden und zu beten. Zahlreiche Votivtafeln künden von den Gebetsanliegen, die an die Gottermutter und an Schwester Blandine gerichtet werden.

Die "Kunstdenkmäler des Kreises Bernkastel" aus dem Jahr 1935 verzeichnen "auf den Höhen der Umgegend Haags und Merscheid zahlreiche massive Wegekapellen, meist mit spitzbogigen Eingängen, aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, aber wohl an Stelle älterer Kapellen gebaut".

Das Merscheider Heiligenhäuschen ist in der alten Form erhalten geblieben, dagegen fiel die damals baufällige Kapelle oberhalb Haags 1973 dem Neubau der Kreisstraße zum Opfer. 1975 errichteten die Haager Bürger dann den heute vorhandenen modernen Bau "auf der Tumm" mit dem markanten Zeltdach unter finanzieller Hilfe des damaligen Jagdpächters und Architekten Schick.

An der Kapelle steht ein Holzkreuz der Familie Petry aus Haag, das zur Erinnerung an den 1878 bei der Heuernte vom Blitz erschlagenen Sohn der Familie errichtet wurde. Am Aussichtspunkt selbst informiert eine moderne Panoramakarte über das sich dem Betrachter bietende Hunsrückpanorama (unter anderem mit dem Erbeskopf).

Hier führt auch die "Kunibert-Runde" vorbei, ein Wanderweg rund um Haag, der zu Ehren des Patrons der Kirche benannt ist.

Lage der Marienkapelle auf Google Maps