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Morbach, OT Hoxel:Kapelle St. Walburga

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Der Sage nach mit einem gefundenen Schatz finanziert wurde der Bau der Kapelle St. Walburga in Morbach-Hoxel.

Mit ca. 600 Einwohnern ist der 1281 erstmalig erwähnte Ort Hoxel der fünftgrößte Ortsbezirk der 1975 gegründeten Einheitsgemeinde Morbach. Mit Morscheid-Riedenburg und Wolzburg bildet er den sogenannten „Balkan“.

Gleich vier Kapellen in benachbarten, heute zu Morbach gehörenden Dörfern sind im Jahre 1770 erbaut worden: Die von OdertRiedenburg (ersetzt nach Blitzschlag 1898 durch Neubau), Wolzburg und eben St. Walburga in Hoxel. Erst 2022 konnte man das coronabedingt verschobene gemeinsame 250jährige Jubiläum mit einer Kapellenwanderung von Odert über Hoxel und Wolzburg nach Riedenburg nachholen.

„Der Sage nach soll das Geld für diese Bauten aus einem Schatz stammen, den der seinerzeit agierende Pfarrer J. Anton Klee in einem Haus in Odert fand, das der Kirche vermacht worden war. Ein Offizier soll im 30-jährigen Krieg den Schatz dort vergraben haben.“ (siehe die sehr informative Homepage www.balkan.city).

St. Walburga liegt sehr malerisch in der Ortsmitte an der Straßenabzweigung nach Morscheid-Riedenburg; der Brunnen gleich vor der Kapelle und ein Spielplatz gleich nebenan betonen das kleine, von den Bürgern gepflegte Dorfzentrum. Die Kapelle ist, ganz ähnlich der von Odert und der von Wolzburg, ein kleiner Saalbau mit gebogener Holzdecke, Dachreiter, Flachbogenfenstern und dreiseitigem Chorschluss.

Das sehenswerteste Ausstattungsstück ist der Barockaltar vom Beginn des 17. Jahrhunderts mit gedrehten, mit Weinlaubranken gezierten Säulen, der eventuell aus einer Trierer Kirche stammt. Zwei seitliche kleinere Figuren der heiligen Katharina und der heiligen Barbara stammen vom Ende des 17. Jahrhunderts, im zentralen Mittelfeld des Altars wurde 1960 bei einer Renovierung statt eines verlorengegangenen Gemäldes eine größere Figur der Kirchenpatronin Walburga aus der Mitte des 17. Jahrhunderts positioniert.

Die heilige Walburga, aus dem südenglischen Wessex stammend, lebte im 8. Jahrhundert. Ihre Brüder Wunibald und Willibald waren dem Ruf ihres Onkels Bonifatius gefolgt und missionierten im süddeutschen Raum. Walburga tat dies dann wenige Jahre später ebenfalls und leitete ein bedeutendes Doppelkloster in Heidenheim.

Aus dem Reliquienschrein der Heiligen in der Abtei St. Walburg in Eichstätt soll regelmäßig eine Flüssigkeit („Walburgisöl“) austreten, daher wird sie oft wie in Hoxel mit einem auf einem Buch stehenden Ölfläschchen dargestellt.

Bemerkenswert auch noch eine rechts neben dem Altar angebrachte Figur der heiligen Apollonia, vermutlich ebenfalls aus dem 17. Jahrhundert.

Die hübsche Filialkapelle St. Walburga gehörte im Mittelalter zu Berglicht, ab 1569 zu der neugegründeten Pfarrei Morscheid-Walholz, später zur Pfarrei Morscheid. Am 1. Januar 2022 ging diese in der neugegründeten Pfarrei Vierzehnheilige Morbach auf. Nach dem Weggang von Pfarrer Michael Jakob ist Dekan Peter Klauer ab dem 1. Juli 2024 Pfarrverwalter.

Bilder der aus dem Jahr 1955 stammenden Verglasung finden Sie auf der empfehlenswerten Homepage der Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jahrhunderts e.V.

Link zu St. Walburga in Morbach-Hoxel auf Google Maps

Adresse

Unterm Klopp 1
54497 Morbach-Hoxel

Impressionen

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